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Der Gründer der Firma PowerKont
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Vdh 10

Beruflicher Werdegang - ein paar Anmerkungen
Über 25 Jahre in der elektrischen Energietechnik:

Nach dem Abitur und der Bundeswehrzeit, begann das Studium der elektrischen Energietechnik in Kiel bis 1989. Dieses beeinhaltete schon seinerzeit zum einen tiefes Studium der betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge, aber auch energietechnische Themen wie Reaktortechnik und additive Energien (so der damalige Begriff für alternative Energieerzeugung). Auch die Bereiche Unternehmensentwicklung und Psychologie der Mitarbeiterführung konnten schon während meiner Studienzeit umfangreich erlernt werden.

Von April 1989 bis November 1992 begann meine Ingenieurslaufbahn, zuerst als Applikationsingenieur, später Produktmanager Rodurflexisolatoren bei der damaligen Hoechst CeramTec AG Bereich Hochspannungsisolatoren in Wunsiedel (heute Lapp Insulators GmbH). Diese Tätigkeit führte von Beginn an zu einer sehr intensiven weltweiten Reisetätigkeit.
Schon in jungen Jahren durfte ich viel Verantwortung übernehmen und selbstständige Arbeitsweisen anwenden. Die von mir betreute Produktgruppe konnte ich durch zahlreiche Änderungen und Anpassungen zusammen mit Produktion, Entwicklung und Vertrieb vom Nischendasein mit ein paar Hundertausend DM pro Jahr zu einem profitablen eigenständigen Produktbereich mit einem Jahresumsatz knapp über 10 Mio. DM führen. Mein damaliger Einstieg ins QM-Wesen ergänzte meine unternehmerischen Fähigkeiten nachdrücklich. Ein paar kleine Feedbacks aus der damaligen Zeit können hier angeschaut werden.

Von Dezember 1992 bis Februar 1993 ein kurzes Gastspiel als Marketingleiter bei Blocher Elektromotoren GmbH & Co KG in Dresden, zu dem ich aus zwei Gründen wechselte. Zum einen hatte das ganze einen Pioniercharakter, denn 'die Mauer' war frisch gefallen, und Marketing nach damals westdeutschen Maßstäben noch nicht implementiert. Zum anderen bot sich dort die Übernahme von Mitarbeiterverantwortung, was mich ebenfalls sehr reizte. Und so entstand in der kurzen Zeit Katalogmaterial (ein kleines Beispiel gibt es hier), es wurden erste Verkäufe des neuen Produktes eingeleitet, und ein Team von 18 Mitarbeitern konnte so manche neue Erkenntnis gewinnen. Leider hatte das Unternehmen nicht genügend finanzielle Rücklagen, um den schlagartigen Verlust des russischen Stammgeschäftes mit den alten Produkten zu verkraften. Es folgte die Insolvenz des frisch gegründeten Unternehmens. Trotzdem eine Zeit, die ich gerade so frisch nach der sogenannten Wende nicht missen möchte, und selbst der bekannte Energiemananger Utz Claasen hat die Erfahrung machen dürfen, dass nicht jeder Wechsel unbedingt von Dauer sein muss.

Von März 1993 bis Juni 2001 folgte dann die Zeit als Fachbereichsleiter Armaturentechnik, einer als Business Unit und komplettem Profit-Center organisierte 'Firma in der Firma' bei der damaligen deutschen Firma Pfisterer Elektrotechnische Spezialartikel GmbH & Co KG in Stuttgart, dabei zeitgleich ebenfalls QM-Auditbeauftragter und Regional Manager 'südliches Afrika' für das gesamte Produktspektrum des Unternehmens in Personalunion. Eine Zeit, die mich sehr geprägt hat, zumal es niemanden vor mir gab, der mit solch einer langanhaltender Kontinuität die Geschicke dieser Produktfamilie leiten durfte. Tiefgreifende Erfahrungen, sowohl unter dem Aspekt der Mitarbeiterführung, Profit/Loss Verantwortung, als auch unter dem Aspekt der damalig stattgefundenen Outsourcing Aktivitäten, aber auch im Bereich Firmengründung, Firmenrestrukturierung und Business Reengineering, konnte ich so gewinnen. Die zahlreichen Restrukturierungsmaßnahmen im gesamten Unternehmen damals, taten ihr übriges mich in der Nutzung von Prozessanalyse zu schulen. Aus einem anfänglich stark geschrumpften, kleinen Produktbereich wurde innerhalb weniger Jahre durch wiedererlangte Wettbewerbsfähigkeit, Produktneustrukturierung und -erweiterung, dazu komplettem Teamumbau, einer der größten Fachbereiche des Unternehmens. Einem jährlichen Umsatz von ca. 5,5 Mio DM standen zum Ende meiner Tätigkeit ca. 34 Mio DM entgegen, die von meinen 22 Mitarbeitern bearbeitet wurden. Aus strategischen Gründen wurde diese Produktfamilie zum neuen Jahrtausend aus der deutschen Pfisterer ausgegliedert, um dann nach einigem hin- und her, in die - damals - schweizer Schwesterfirma eingegliedert zu werden. Das damals deutsche Mutterhaus wollte sich, in angespanntem wirtschaftlichen Umfeld auf zwei Kernproduktlinien mit hohem Anteil an Eigenfertigung zu konzentrieren. Zu behaupten, diese Entwicklung hätte mich glücklich gemacht, wäre natürlich nicht korrekt. Aber Entscheidungen einer Geschäftsleitung habe ich stehts loyal mitgetragen und umgesetzt.
Ein paar Jahre später wurde dann die Konzernstruktur komplett umgewandelt, in dem die Holding AG unter schweizer Führung das Kommando übernahm.
Ein paar kleine Eindrücke aus der Zeit gibts hier zu sehen.

Ab Juli 2001 begannen die Gründungsvorbereitungen für PowerKont bei gleichzeitiger Tätigkeit als freiberuflicher Ingenieur im Consulting Bereich. Ein sehr spannender Abschnitt in meinem Leben wurde damals in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gestartet. Die sogenannte 'Dot.com' Blase war gerade geplatzt, an Fremdkapital heranzukommen also sehr schwierig. Dank der gemeinschaftlichen Vereinbarung mit meinem vorherigen Arbeitgeber, war jedoch eine Gründung auch kapitaltechnisch machbar.  Selbstständige Arbeitsweise und strategisches Denken war ich von meinen vorherigen beruflichen Stationen gewohnt. Die Fachkompetenz war ebenso vorhanden. Auch mit den verwaltungstechnischen Herausforderungen war ich vertraut, da ich schon beginnend in jungen Jahren immer als Selbstständiger im Nebengewerbe gearbeitet hatte. Der damalig angedachte Kernbereich der Firma war zu dem Zeitpunkt markttechnisch sehr relevant, denn mein vorheriger Arbeitgeber wollte sich ja aus dem Markt zurück ziehen, ein Wettbewerber war frisch insolvent geworden, und ein weiterer Wettbewerber schwer angeschlagen durch Ourtsourcing und Produktionsverlagerung. Da lag es damals durchaus nahe, den Schritt in eine komplette Selbstständigkeit als Hauptberuf zu wagen, zumal meine Arbeitsabläufe sich kaum änderten. Lediglich Briefpapier und Projektgröße mußten auf die aktuelle Situation angepasst werden. Und es mußte einkalkuliert werden, dass deutsche EVU Kunden gegenüber kleineren Firmen von jeher sehr skeptisch eingestellt sind. Aber es gab eigentlich nur einen Wettbewerber zu dem Zeitpunkt. Tote leben länger, ein bekannter Spruch, der auch in diesem Fall galt. Die 'totgeglaubten' Wettbewerber tauchten alle wieder mit anderen Besitzern und Strukturen auf. Somit war der eigentliche Gründungsgrund schon nach 1 1/2 Jahren zunichte gemacht worden. Und so wurde das Produkt- und Beschaffungsportfolio kontinuierlich verändert und erweitert, und neue Zielmärkte definiert. Geht nicht gibts nicht, ein gerne verwendetes Zitat in meinen Büroräumen und selbst ich staune gelegentlich, welchen Produkt- und Serviceumfang wir heutzutage anbieten und handeln können. Auch die Umstellung vom umsatzorientierten zum ertragsorientierten Handeln, war ein spannender Lernprozess. Inzwischen sind schon mehr als ein Jahrzehnt vergangen, und neben der PowerKont gibt es noch mein Ingenieurbüro, dass u.a. auch der Powerkont zuarbeitet, dazu noch Beratungstätigkeit - auch freiberuflich, mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten, als Nebengewerbe.

Das Leben als Selbstständiger ist definitiv kein derartiges Paradies, wie oftmals gerne angenommen. Der Aufwand an Verwaltung, Bürokratie und Steuerfragen macht oft mehr als 50% der Zeit aus. Geregeltes Abschalten im Feierabend gelingt nur durch hohe Disziplin. Und wer glaubt, man würde automatisch riesige Erträge für sich erwirtschaften, der irrt auch. Natürlich gibt es auch die positiven Seiten, wie die eigene Möglichkeiten zu strategischen Entscheidungen. Für mich war der Schritt vom Angestellten zum Selbstständigen kein großer Unterschied. Ich habe damals in Projektteams gearbeitet, ich arbeite heute in Projektteams. Ich mußte damals ein intensives Reporting an interne Stellen machen, ich muß es heute ans Finanzamt und Bank machen. Ich hatte damals Freiheiten und mußte mich doch einordnen, ich habe heute Freiheiten und muß mich doch einordnen.
Es ist wie immer im Leben, jede Medaille hat eben zwei Seiten.
Und auf die Frage, ob ich denn je wieder als Angestellter arbeiten würde, kann und konnte ich immer mit 'Ja' antworten, denn im absoluten Fokus meines Interesses lag, liegt und wird immer liegen die Tätigkeit als solches, die zu bewältigende Aufgabenstellung, liegt der Servicegedanke anderen bei der Auswahl von Produkten, Systemen und Dienstleistungen rund um die Energietechnik mit Rat und Tat beiseite stehen zu können.
Hinzu kommt, daß es in der Firma inzwischen genügend hilfreiche Hände gibt, die auch ohne mich die anstehenden Aufgaben bewältigen können. So findet man mich auch derzeit im internationalen Eltel Konzern, einem der größten Freileitungsbauer Europa's, wo ich mit Rat und Tat an der deutschen Markteinführung mitwirken möchte.

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeiten durfte ich die ganze Welt bereisen, habe viel gesehen, fremde Kulturen schätzen und lieben gelernt. Die vielfach sehr unterschiedlichen technischen Lösungsansätze im Bereich der Energieübertragung kennen zu lernen, war dabei stets eine wunderbare Herausforderung, der ich mich Zeit meines Lebens immer gerne stelle und gestellt habe.

Meine sehr umfassende Kenntnisse der Mitarbeiterführung, der Psychologie, aber eben auch der Betriebswirtschaft und des Qualitätsmanagements waren mir bei der Bewältigung der Aufgaben immer sehr hilfreich. Ob Beschaffungsmarketing, Supply Chain Management, oder Vertriebsmarketing und Produktmanagement, die regelmäßige, prozessorientierte Tätigkeit in all diesen Bereichen haben mein berufliches Portfolio sehr generalistisch geprägt und mich vielseitig einsetzbar gemacht.
Darüberhinaus wurden die fachlichen Kenntnisse über Energieerzeugungs- und Verteilungstechniken immer weiter ausgebaut und haben schon lange das Stadium der reinen Komponentenanwendung hin zur Systemberatung überschritten und das auf viel intensivere Art und Weise, als es ein Fortbildungskurs je hätte vermitteln können.
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